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Cloud-Speicher sind keine Backup-Lösungen

Im Moment ist ein etwas längerer Artikel in Vorbereitung, der das Backup-Konzept von datacube vorstellt. Vorab nur die Erinnerung, dass Cloud-Speicher wie Google Drive und Google Documents, Apple iCloud und Microsoft SkyDrive keine Backup-Lösungen sind und kein Backup ersetzen. Es handelt sich bei diesen Anbietern um riesige, gesichtslose Konzerne: Ihr seid ihnen egal, eure Daten sind ihnen egal. Wenn ihr bisher keine Backup-Maßnahmen getroffen habt (Cloud-Speicher zählen nicht!), dann ist jetzt der beste Zeitpunkt.

Hier ist mein Vorschlag, den ich so ähnlich selbst durchführe.

  • Einmalige Kosten: Genau dreimal so hoch wie die günstigste externe Festplatte bei Amazon/MediaMarkt/... Vermeidet "Refurbished"-Festplatten, die Amazon z.B. auch anbietet: In meiner Erfahrung steigen sie ausnahmslos nach wenigen Monaten bis Jahren unrettbar aus.
    Beispiel: Diese 10TB große WD Elements kostete zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels etwa 230 Euro. Die Kosten für 10TB dreifach gesicherten Speicher betragen also knapp unter 700 Euro.
  • Laufende Kosten: Die Stromkosten sind kaum höher als ohne Backup, da zwei der drei Festplatten meistens nicht mit dem Strom verbunden sind. Defekte Festplatten müssen natürlich ersetzt werden.
  • Verwendete Software: rsync. Außerdem rate ich dringend zur Verwendung von dm-crypt und LUKS.
  • Vorgehensweise:
    1. Wichtige Daten werden ausschließlich auf der ersten Festplatte abgelegt. Falls dies nicht nötig oder gewünscht ist, kann auf die erste Festplatte verzichtet werden; wichtig ist aber, dass während des Backup-Prozesses nicht entschieden werden muss, ob eine Datei wichtig ist oder nicht. Das Backup muss nach dem Start ohne Nutzereingabe auskommen. Wird auf die erste Festplatte verzichtet, verringern sich die Kosten um ein Drittel.
    2. Die erste Festplatte wird per rsync vollständig auf die zweite Festplatte übertragen, und zwar so, dass lediglich geänderte Dateien aktualisiert und neue Dateien übertragen, aber gelöschte Daten nicht gelöscht werden.
    3. Die erste Festplatte wird per rsync vollständig auf die dritte Festplatte übertragen, sodass neue Dateien angelegt, geänderte Dateien aktualisiert und gelöschte Dateien gelöscht werden.
    4. Die drei Festplatten sind niemals gleichzeitig mit demselben Computer verbunden.
    5. Die zweite Festplatte wird nicht im gleichen Gebäude aufbewahrt wie die beiden anderen Festplatten.
    6. Die beiden Backup-Festplatten werden nur für Backups und Datenwiederherstellungen mit dem Computer verbunden.
    7. Das Backup wird ritualisiert durchgeführt, z.B. immer freitagnachmittags, aber auch immer dann, wenn es in Einzelfällen nötig ist (z.B. wenn das Dokument, an dem man seit 12 Stunden arbeitet, endlich fertig ist). Daher ist es wichtig, dass es schnell geht und nicht nervt, und das heißt, dass das Backup keine Fragen stellt und man sich auch nicht überlegen muss, welche Daten gesichert werden müssen.
    8. Es muss regelmäßig festgestellt werden, ob das Backup sich auch wiederherstellen lässt. Dazu darf es nicht in irgendwelchen obskuren Backup-Formaten vorliegen, sondern es muss offensichtlich sein, dass jede Datei auf dem Backup-Medium sich genau so wiedergeben, öffnen, betrachten usw. lässt wie das Original. Es darf auch nicht von der Kompatiblität der Backup-Software abhängen: Sollte rsync eingestellt werden oder mit neuen Versionen eines Betriebssystems inkompatibel sein, lässt sich das Backup trotzdem wiederherstellen.
  • Bei größerem Platzbedarf können jederzeit mehrere Festplatten verwendet werden, welche transparent mit mergerfs zu einem Dateisystem vereinigt werden. Externe Festplatten, die häufig transportiert werden (dritter Ort!) können von ihrem Gehäuse befreit (shucking) und z.B. in Koffern transportiert und an Dockingstationen angeschlossen werden können.
Wo sind eigentlich eure Passkeys gespeichert? Wenn ihr die Frage nicht definitiv mit "lokal, auf meinem Gerät, und außerdem als Backup dort: ..." beantworten könnt, ist das schlecht, und ihr solltet weiterhin Passwörter verwenden. (Wenn die Antwort "Was ist ein Passkey?" ist, solltet ihr definitiv weiter Passwörter verwenden.)

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